Brände bei Solarspeichern: Wie sicher ist Sonnenstrom wirklich? 

Feuer und Flamme – wortwörtlich, wenn es um Stromspeicher geht. Bist du unsicher, wie sicher dein PV-Speicher ist? Hier bekommst du alle wichtigen Infos auf einen Blick. In den letzten

Feuer und Flamme – wortwörtlich, wenn es um Stromspeicher geht. Bist du unsicher, wie sicher dein PV-Speicher ist? Hier bekommst du alle wichtigen Infos auf einen Blick.

In den letzten Monaten gab es immer wieder Berichte in den Medien über Brandvorfälle bei Photovoltaikanlagen und -speichern. Da stellt sich die Frage: Wie sicher sind diese Systeme wirklich? Wie oft brennen Solarspeicher, und was machst du, wenn es passiert? Und vor allem: Wie kannst du selbst dafür sorgen, dass es gar nicht erst so weit kommt? In diesem Beitrag nehmen wir das genauer unter die Lupe und geben dir klare Antworten. 

Wie oft brennen Solarstromspeicher und warum?

“Oft” ist in diesem Fall das falsche Wort, denn Solarstromspeicher fangen äußerst selten Feuer. Statistisch gesehen, ist die Zahl der Vorfälle im Vergleich zur Anzahl der installierten Speicher minimal: Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts aus dem Jahr 2019 wurden bei 130.000 installierten PV-Anlagen insgesamt 10 Brände dokumentiert. Das entspricht 0,0077 Prozent. 

Das sind die häufigsten Ursachen für Speicher-Brände

Massenhafte Speicherbrände, die für Angst und Chaos sorgen, gibt es also nicht. Die meisten Speicher laufen jahrelang problemlos und zuverlässig. Aber, wie bei jedem technischen Gerät, gibt es immer ein gewisses Ausfallrisiko. Wenn es dann doch mal zu einem Brand kommt, spielen oft mehrere Faktoren eine Rolle. Die häufigsten Ursachen lassen sich in folgende Kategorien einteilen: 

Fehlerhafte Installation Das ist wahrscheinlich der größte Risikofaktor. Wenn der Speicher unsachgemäß installiert wurde, können sich Kabel überhitzen oder es kann zu Kurzschlüssen kommen. Deshalb ist es enorm wichtig, dass du die Installation von einem qualifizierten Fachbetrieb durchführen lässt. 
Qualitätsmängel bei den Komponenten Nicht alle Speicher sind gleich. Es gibt Qualitätsunterschiede bei den verwendeten Batterien und anderen Bauteilen. Billigprodukte aus unbekannten Quellen können eher mal schlappmachen oder fehlerhaft sein, was das Brandrisiko erhöht. Es lohnt sich also, in hochwertige, zertifizierte Speicher zu investieren. 
Äußere Einflüsse Manchmal sind auch äußere Faktoren verantwortlich. Ein Blitzschlag oder ein technischer Defekt in der Elektroinstallation des Hauses können ebenfalls einen Brand auslösen. Auch hier hilft gute Vorsorge, zum Beispiel durch Überspannungsschutz. 
Überlastung und Alterung Ältere Speicher oder solche, die regelmäßig über ihre Kapazität hinaus belastet werden, können ebenfalls ein höheres Risiko darstellen. Wie bei jeder Batterie verschleißen auch Solarspeicher über die Jahre, was die Sicherheit beeinflussen kann. Daher sollte man den Speicher regelmäßig warten lassen. 

Es lässt sich aber bereits vor einem Feuer erkennen, ob dein Solarstromspeicher brandgefährdet ist.
Achte auf folgende Warnzeichen: 

  • mechanische Schäden am Akku wie Risse oder Dellen 
  • mechanische Schäden des Speichers. Diese können bspw. beim Umkippen oder Herausfallen aus der Wandhalterung passieren
  • hohe Umgebungstemperaturen oder starke Temperaturschwankungen 
  • warmer Akku 
  • Verschleiß oder überschrittene Lebensdauer des Akkus 

Solltest du eins oder mehrere Warnzeichen an deinem Solarstromspeicher bemerken, lasse ihn umgehend von einem Experten begutachten und reparieren oder gegebenenfalls austauschen. 

Was tun, wenn der Photovoltaik Speicher brennt?

Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber nehmen wir mal an, dein Solarspeicher brennt tatsächlich. Was machst du dann? Ganz wichtig: Nicht in Panik geraten! Bei einem Brand ist schnelles und vor allem überlegtes Handeln gefragt. Wir haben dir hier die wichtigsten Schritte aufgeschrieben, die dich durch den Ernstfall leiten: 

  1. Bringe dich in Sicherheit: Wenn du bemerkst, dass dein Solarspeicher brennt, gilt die erste Regel: Bringe dich und deine Familie in Sicherheit! Verlasse sofort das Gebäude und warne alle, die sich noch in der Nähe befinden. 
  1. Alarmiere die Feuerwehr: Rufe die Feuerwehr und gib am Telefon an, dass es sich um einen Solarspeicherbrand handelt. Die Einsatzkräfte müssen eventuell spezielle Maßnahmen ergreifen. 
  1. Lege den Sperrschalter um: Falls vorhanden, lege vor dem Verlassen des Gebäudes den DC-Freischalteinrichtung (sog. Feuerwehrschutzschalter oder Sperrschalter) um. Dieser unterbricht den Stromfluss der Anlage und des gesamten Hauses. 
  1. Schließe beim Verlassen alle Fenster und Türen: So entziehst du dem Brand jeglichen Sauerstoff und verzögerst die Ausbreitung.

Wichtig: Was du nicht tun solltest! 

Versuche auf keinen Fall, den Brand selbst zu löschen, wenn du kein spezielles Wissen und Ausrüstung dafür hast. Handelsübliche Feuerlöscher sind nicht geeignet, um einen Solarspeicherbrand zu bekämpfen, vor allem nicht bei Lithium-Ionen-Batterien.
Der Grund: Diese Batterien können sich immer wieder entzünden, auch nachdem sie vermeintlich gelöscht wurden. Außerdem sind die entstehenden Gase hoch giftig.
 

Wenn das Feuer gelöscht ist und du wieder ins Gebäude kannst, beginnt die Schadensregulierung. Falls du eine PV-Versicherung hast, informiere sie so schnell wie möglich und lass den Speicher von einem Fachmann überprüfen. Selbst wenn der Brand nur klein war, sollte der Speicher nicht einfach wieder in Betrieb genommen werden, bevor er gründlich untersucht wurde. 

Damit das Risiko des Brandes minimiert wird, ist auch der richtige Standort des Solarspeichers wichtig. Im nächsten Kapitel erfährst du, wo dein Speicher sicher steht und wo nicht und welche Maßnahmen du ergreifen kannst, um das Brandrisiko so gering wie möglich zu halten. 

Vorsichtsmaßnahmen: Wo darf ein Stromspeicher nicht stehen? 

Der Standort deines Speichers hat einen erheblichen Einfluss auf seine Sicherheit und Langlebigkeit. Es gibt Orte, an denen ein Stromspeicher definitiv nichts zu suchen hat. Wir haben dir hier eine Liste erstellt: 

  • Wohnräume: Auch wenn du vielleicht Platz in einem Gästezimmer hast, ist das kein geeigneter Ort für deinen Solarstromspeicher. Die Batterien können im Betrieb Wärme entwickeln und im seltenen Fall von Störungen auch gefährliche Gase freisetzen. Deshalb gehört ein Speicher nicht in Wohn- oder Schlafräume, wo du und deine Familie sich häufig aufhalten. 
  • unbeheizten Garagen oder Dachböden: Extreme Temperaturen sind ein No-Go. Unbeheizte Garagen oder Dachböden werden im Sommer extrem heiß und im Winter eiskalt. Solarspeicher mögen es am liebsten kuschelig und trocken – idealerweise bei einer Temperatur zwischen 10 und 25 Grad Celsius. Zu hohe Temperaturen können die Batterien überhitzen, während zu niedrige die Leistung beeinträchtigen und die Lebensdauer verkürzen können. 
  • in der Nähe von brennbaren Materialien: Dein Solarspeicher sollte weit weg von brennbaren Materialien wie Holz, Papier oder Chemikalien aufgestellt werden. In einem unwahrscheinlichen Fall einer Überhitzung oder eines Brands, würde die Nähe zu solchen Materialien das Risiko eines größeren Feuers erheblich erhöhen. Also, lieber Abstand halten! 
  • Feuchte Kellerräume: Wasser und Strom sind keine gute Kombination. Somit ist Feuchtigkeit ist der Erzfeind deines Solarspeichers. Feuchte Kellerräume oder gar Außenbereiche ohne Schutz vor Wetterbedingungen sind absolut tabu. Feuchtigkeit kann nicht nur die Elektronik beschädigen, sondern auch das Risiko von Kurzschlüssen und Korrosion erhöhen, was im schlimmsten Fall zu einem Brand führen kann. 

Am besten wählst du für deinen Solarspeicher einen trockenen, gut belüfteten Raum, der weder zu warm noch zu kalt wird und weit entfernt von Wohnräumen und brennbaren Materialien ist. Technikräume, speziell dafür eingerichtete Kellerräume oder ein gut isolierter Teil der Garage (ohne extreme Temperaturen) sind meist ideale Standorte. 

💡 Tipp
Dein Speichersystem sollte so ins Gebäude integriert werden, dass ein Brand die Braustruktur nicht gefährdet. Bei Neubau-Projekten empfiehlt sich daher die Zusammenarbeit mit Bauplanern und Architekten. Dokumentiere außerdem genau, wo was verlegt ist, damit sich Fachkräfte und die Feuerwehr im Ernstfall schnell Zugang zu allen Teilen der PV-Anlage und des Speichers verschaffen können. 

Neben dem richtigen Standort gibt es weitere Vorsichtsmaßnahmen, um das Brandrisiko deines Solarstromspeichers zu minimieren. Wir haben dir eine Checkliste erstellt.  

Am Ende des Tages ist klar: Solarspeicher sind keine tickenden Zeitbomben. Sie sind sicher, wenn du ein paar grundlegende Regeln beachtest. Mit der richtigen Installation, einem geeigneten Standort und regelmäßiger Wartung reduzierst du die Risiken auf ein absolutes Minimum. Und wenn du dir doch unsicher bist, hol dir einfach einen Experten zur Seite, der nochmal ein kritisches Auge auf dein Speichersystem wirft.